Weihnachtsmann

Der Weihnachtsmann ist eine Symbolfigur des weihnachtlichen Schenkens. In Deutschland besitzt er diese Rolle vor allem in Nord-, Mittel- und Ostdeutschland. Dargestellt wird er als freundlicher alter Mann mit langem weißem Bart, roter mit weißem Pelz besetzter Kutte, Geschenkesack und Rute.

Die Darstellung des dicklichen Weihnachtsmanns mit dem rot-weißen Mantel gab es schon im 19. Jahrhundert. Das beweisen alte Postkarten. Diese spezielle Variante des Weihnachtsmanns im rot-weißen Gewand wurde seit 1931 alljährlich von dem Unternehmen Coca Cola aufgenommen und für eine Werbekampagne zur Weihnachtszeit verwendet. Ob Coca Cola damit entscheidend zur weltweiten Verbreitung des Weihnachtsmanns beigetragen hat, ist nach wie vor sehr umstritten.

Der Tradition nach bringt er den „braven“ Kindern an Heiligabend (bzw. in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember) Geschenke und den „bösen“ eine Rute. Er vereinigt somit Eigenschaften des gutmütigen Sankt Nikolaus und seines verurteilenden Knechtes (Ruprecht, in Bayern und Österreich Krampus, in der Schweiz Schmutzli oder im Rheinland Hans Muff).

Weihnachtsmann
Weihnachtsmann – Foto: weihnachten-online.org

Ursprung vom Weihnachtsmann

Heiliger Nikolaus

Der heutige Weihnachtsmann geht vor allem auf die europäischen Volkslegenden um den heiligen Nikolaus zurück. Er ist aber keinesfalls mit diesem gleichzusetzten. Nikolaus von Myra war ein Bischof im 4. Jahrhundert, der Kern zahlreicher Legendenbildungen war. Unter anderem wird er als Schutzpatron der Kinder verehrt. Ihm zu Ehren wurden schon im Mittelalter Kinder an seinem Namenstag, dem 6. Dezember, bzw. oft schon am Vorabend beschenkt. Dieses Datum war früher auch der eigentliche Bescherungstag, der erst im Laufe der Reformation und deren Ablehnung der Heiligenverehrung in vielen Ländern auf den 24. bzw. 25. Dezember rückte (siehe auch Christkind).

Heutige Bräuche und Volkslegenden
Die Tradition des Nikolaus lebt heute noch in Teilen Europas weiter. In den Niederlanden (Sinterklaas), Belgien, Luxemburg, Nordwestdeutschland (Eifel/Rheinland) und der Schweiz kommt der Nikolaus am Vorabend des 6. Dezember ins Haus, um vorweihnachtliche Leckereien zu schenken, oder diese in der Nacht in einen vor dem Fenster aufgestellten Nikolaus-Stiefel zu legen.

Ähnlich agiert er in Österreich am 6. Dezember, wo vielfach am Tag davor die wohl von den winteraustreibenden Perchten (keltischen Ursprungs) inspirierte kettenrasselnde Satansfigur „Krampus“ den bösen Part übernimmt – in vollständig traditioneller Version mit einem Pferdefuß und zwei Hörnern, einer Reisig-Rute (die vielfach [spielerisch] benutzt wird) und über dem Teufelsschwanz einer auf den Rücken geschnallten Holzbutte, in der er angeblich die „schlimmen“ Kinder abtransportiert. Beide stehen auch in offiziellen österreichischen Kalendern; dennoch kommt der Krampus aus praktischen Gründen oft erst am 6. Dezember gemeinsam mit Nikolaus, der ihn dann bei jedem Auftritt erfolgreich in die Schranken weist (charakteristisch: goldfarbener Bischofsstab mit schneckenartigem oberen Ende, weißer Vollbart, Bischofsmütze und vom Festgewand katholischer Kleriker inspirierte Robe in Weiß, Violett, Rot oder Gold). Der Begriff der Perchten findet sich sowohl in der fränkischen Bezeichnung „Perzemertel“ wie auch in der andernorten für den Begleiter des Nikolaus gebrauchten Bezeichnung „Knecht Ruprecht“ wieder.

Santa Claus
Europäische Auswanderer brachten den Sankt-Nikolaus-Brauch mit in die Vereinigten Staaten von Amerika. Insbesondere in den niederländischen Kolonien wurde das Sinterklaasfeest gefeiert, zumal Sankt Nikolaus auch der Patron von Neu Amsterdam, dem späteren New York war. Aus Sinterklaas wurde Saint Claus und schließlich Santa Claus.

Der heutige populäre Mythos des Weihnachtsmanns, der mit einem von Rentieren gezogenen fliegenden Schlitten reist, heimlich durch den Kamin in die Häuser steigt und dort die Geschenke verteilt, geht zurück auf das 1823 anonym veröffentlichte Gedicht The Night before Christmas (früher wurde es meist Clement Clarke Moore zugeschrieben, heute gelegentlich Major Henry Livingston Jr., aber auch diese Zuschreibung ist nicht völlig gesichert). Der Autor nennt in dem Gedicht auch die Namen seiner Rentiere: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen. Rudolph kam erst 1939 durch ein Gedicht von Robert L. May dazu, das die Vorlage für das bekannte Weihnachtslied Rudolph, the Red-Nosed Reindeer von Johnny Marks lieferte. Ab 1862 zeichnete der deutschstämmige Karikaturist Thomas Nast Bilder des Weihnachtsmannes für die Zeitschrift Harper’s Weekly, die ihn bereits mit Rauschebart und Rute zeigten.

Gibt es einen Weihnachtsmann?
Im Jahr 1897 schrieb die achtjährige Virginia O’Hanlon aus New York an die Zeitung New York Sun einen Brief, worin sie fragte: Gibt es einen Weihnachtsmann? Die diffizile Sache erhielt der Redakteur Francis Pharcellus Church zur Beantwortung. Ihm glückte eine so überzeugende Darlegung, dass das Editorial über ein halbes Jahrhundert – bis zur Einstellung der New York Sun Anfang 1950 – alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt wurde. Seit 1977 – nachdem Welt am Sonntag-Autor Rolf R. Bigler (1930-1978) die Idee dazu hatte, wird dieser Briefwechsel zur Weihnachtszeit in der überregionalen deutschen Zeitung Welt am Sonntag abgedruckt. Der Brief von Virginia inspirierte außerdem die Band The Dresden Dolls zu ihrem Album „Yes, Virginia…“.


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