Josef von Nazaret

Josef, auch mit dem Zusatz der Zimmermann (1. Jahrhundert v. Chr. bis ca. 30 n. Chr.) ist im Neuen Testament der Bibel Verlobter und dann als Ehemann der Maria, der Mutter Jesu.

Laut diesen Überlieferungen gilt Josef als der Vater der in (Mt 13,55 EU) und (Mk 6,3 EU) erwähnten „Brüder“ Jesu. Während das Markus- und das Johannesevangelium Josef ohne weitere Erläuterung als Vater Jesu erwähnen („Sohn des Zimmermannes“ (Mk 6,3 EU); „Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs“ (Joh 1,45 EU)), sehen die Evangelisten Matthäus (Mt 1,18 EU) und Lukas (Lk 1,35 EU) Josef lediglich als gesetzlichen Vater, nicht aber als leiblichen Zeuger Jesu. Dem folgt die kirchliche Lehre von der Jungfrauengeburt.

Alle Informationen über Josef stammen aus dem Neuen Testament. Dort berichten lediglich die Evangelisten Matthäus und Lukas Einzelheiten von Josef und geben jeweils – deutlich von einander abweichend – einen Stammbaum Jesu an, der besagt, dass Josef aus dem Geschlecht des israelitischen Königs David abstamme.

JosefJosef von Nazaret mit Jusus – Gemälde von Guido Reni (1575-1642)

Sein Beruf wird mit dem griechischen „Tekton“ angegeben (Mt 13,55 NT), das damals soviel wie „Bauhandwerker“, auch „Architekt“ oder „Bauherr“ bedeutete und alle Tätigkeiten beim Hausbau einschloss. Ein „Tekton“ war also generell in der Bearbeitung von Holz und Steinen ausgebildet.

Josef war mit Maria verlobt und nahm sie zur Frau, obwohl sie schwanger war, und nicht von ihm. Dies tat er auf Weisung eines Engels, der ihm nachts im Traum erschienen war. Nach christlicher Lehre ist dies eines der Zeugnisse, dass Maria Jesus vom Heiligen Geist empfangen hatte.

Nach den beiden Evangelien wurde Jesus in Betlehem geboren, da sich nach Lukas der in Nazaret wohnende Josef auf Grund einer – in anderen uns bekannten Quellen nicht belegten – Volkszählung mit seiner Frau in seine Geburtsstadt hatte begeben müssen. Nach dem Matthäusevangelium musste die Familie nach Jesu Geburt vorübergehend nach Ägypten fliehen, da König Herodes aus Angst vor dem prophezeiten neugeborenen König der Juden, der ihn verdrängen würde, alle neugeborenen Kinder in Betlehem töten ließ. Dieser Kindesmord ist ebenfalls nicht in anderen Quellen belegt. Später zog die Familie auf göttliche Weisung nach Nazareth, wo Jesus aufwuchs.

Im Lukasevangelium wird Josef zum letzten Mal erwähnt, als er mit Maria den verlorenen zwölfjährigen Jesus im Tempel von Jerusalem wiederfindet. Daraus schließt man, dass er noch vor dem öffentlichen Auftreten Jesu gestorben sei.

Dargestellt wird Josef oftmals als Schlafender. Damit wird auf das Alter hingewiesen, war er doch, der Überlieferung nach, bedeutend älter als Maria.

Die griechisch-orthodoxe und die römisch-katholische Tradition nimmt – über das Zeugnis der Bibel hinaus gehend – an, Josef habe auch nach der Geburt Jesu mit Maria eine sogenannte Josefsehe ohne Beiwohnung geführt. Die neutestamentlich bezeugten Geschwister Jesu wären dann als ein Kreis von nahen Verwandten zu verstehen, in deren Verband nach dem Tod Josefs Maria und Jesus aufgenommen wurden.


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