Maria ist im Neuen Testament die Mutter des Jesus von Nazaret. Sie lebte nach Mk 1,9 EU u.a. als gläubige Jüdin mit ihrem Mann Josef und weiteren Angehörigen in der Kleinstadt Nazaret in Galiläa.
Als „Gottesgebärerin“, die Jesus als Jungfrau empfangen und geboren habe, wird sie im Katholizismus und in der Orthodoxie verehrt. Im Protestantismus wird die Jungfrauengeburt überwiegend dogmatisch anerkannt, die Verehrung Marias als Gottesmutter jedoch abgelehnt.
Ikone der Jungfrau Maria aus dem Katharinenkloster (Sinai) auf dem Sinai, 16. Jahrhundert
Die meisten Informationen über Maria stammen aus den Evangelien. Das Bild, das sie von Jesu Mutter zeichnen, ist jedoch nicht als Biografie anzusehen, sondern von der Absicht der Verkündigung Jesu Christi geprägt. Daher ist die historische Auswertung der Angaben im NT umstritten. Apokryphe Evangelien nennen Anna als Mutter der Maria. Darüber hinaus gibt es außerbiblische Quellen – wie zum Beispiel die Schriften der Kirchenväter – in denen Maria erwähnt wird.
Vor allem im ersten Kapitel des Lukasevangeliums finden sich Angaben über Marias Mitwirken in der Heilsgeschichte des Volkes Israel. Dort wird sie als jung verlobte Frau geschildert. Sie wird von einem Engel Gottes besucht (Lk 1,28). Dieser begrüßt sie als Begnadete (?e?a??t?µe??: Partizip perfekt passiv von ?a??t? angenehm machen) und kündigt ihr an, dass sie, ohne zuvor mit ihrem Verlobten Josef zusammenzukommen, den von Israel erwarteten Messias und Gottessohn zur Welt bringen wird (siehe Verkündigung des Herrn). Im Magnificat stellt sie mit eigenen Worten das Geschehen dar.
Marias Demut und Furcht, ihr Glaube sowie ihre vertrauensvolle Zustimmung, mit der sie sich in Gottes Plan fügt, sind das Grundmotiv der späteren Marienverehrung, die durch Elisabeth (Lk 1,42) und von Maria selbst (Lk 1,48) bereits angedeutet wird.
Maria teilte mit ihrer älteren Verwandten und Freundin Elisabeth das Schicksal, dass ihrer Niederkunft eine Engelverkündigung voraus ging (vgl. Mariä Heimsuchung). Bei der Darstellung im Tempel kündigt Simeon ihr das Leiden um und mit ihrem Sohn an (Lk 2,35). Als Jesus zwölf Jahre alt ist, muss Maria anfangen zu lernen, dass ihr Sohn sich immer stärker seinen Aufgaben widmet. So bleibt er nach einem Fest im Tempel, anstatt den Heimweg mit seinen Eltern anzutreten, die ihn suchen (Lk 2,48f). Dies setzt sich fort während des weiteren öffentlichen Wirkens des Sohnes, wo Jesus aus seiner Ursprungsfamilie heraustritt und eine „neue Familie“ mit seiner Jüngerschaft gründet, was Maria Sorge bereitet (Lk 8,19–21). Die Leiden Mariens vollenden sich angesichts seiner Kreuzigung (als deren Zeugin sie das Johannesevangelium ausdrücklich nennt). Zum letzten Mal wird Maria in der Apostelgeschichte als eine der Frauen erwähnt, die mit den Jüngern betend auf die Sendung des heiligen Geistes wartet (Apg 1,14).
Die Namen von Marias angeblichen Eltern, Anna und Joachim, sind nicht in der Bibel, sondern nur in apokryphen Schriften wie zum Beispiel dem Protevangelium des Jakobus überliefert.
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