Weihnachten – Erst denken dann Tiere schenken!

Die Tage um Weihnachten, das Fest des Friedens bringen das Thema Tierschutz auf die Tagesordnung. Diese Tage können und sollen allen viel Freude bereiten – und auch manchem Tier zu Weihnachten ein gutes Zuhause bringen. Umso notwendiger ist es, den Tierschutzgedanken nicht aus den Augen zu verlieren, um diese Tage nicht mit Tierleid zu überschatten.

Sehr oft werden Tiere zu Weihnachten geschenkt. Das ist gut. Tiere haben einen positiven Einfluss auf Kinder und Heranwachsende; sie lernen, Verantwortung zu übernehmen. Sie sind für viele Menschen Partner, die sie in Schwung halten und auch ein Stück die Einsamkeit überwinden lassen. Und Tiere schaffen Brücken zwischen den Menschen.

Allerdings kann man ein Tier nach den Feiertagen nicht einfach wegräumen, weiter verschenken oder gar wegwerfen. Der Deutsche Tierschutzbund, Landesverband Bayern, mit seinen über 120.000 Mitgliedern in 111 Tierschutzvereinen und über 71 Tierheimen bittet deshalb, erst genau zu prüfen: Ist das Tier willkommen? Ist es geeignet? Kann und will der Beschenkte die Verantwortung übernehmen, die Kosten tragen? Deshalb sollte das Tier gemeinsam mit dem Beschenkten ausgesucht werden oder – wenn das nicht geht – besser ein Gutschein geschenkt werden.

Erst denken, dann Tiere schenken
Weihnachten ist die Zeit des Schenkens. Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Zwergkaninchen, Goldhamster und Fische werden zu Tausenden gekauft und sicher in vielen Fällen Freude in die Familien bringen.

Der Tierschutzbund Bayern sagt grundsätzlich „Ja“ zum Tier als Geschenk. Aber Tiere können für den Beschenkten und für das Tier zur bösen Überraschung werden. Tiere werden größer, sie können einsam sein, sie kosten Geld und Zeit und bedeuten die Übernahme von Verantwortung. Schon wenige Wochen nach den Feiertagen füllen sich die Tierheime mit ungeliebten und nicht willkommenen Hunden, Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen.

Einige Fragen, die sich jeder stellen muss, bevor er – nicht nur zu Weihnachten – ein Tier verschenkt:

– Ist das Tier willkommen? Ein Tier kostet Zeit; es braucht Hinwendung. Ein Tier kostet auch Geld – für Futter, für den Tierarzt.

– Ist der Beschenkte bereit und in der Lage, Verantwortung für das Tier zu übernehmen? Ein Tier kann man nach den Festtagen weder wie eine Modelleisenbahn auf den Dachboden räumen noch wie Tante Gerdas Porzellanpferd weiter schenken noch wie das geschmacklose Service auf den Müll werfen? Ein Tier bedeutet Einschnitte in die Lebensgewohnheiten: Man kann es nicht einfach wegsperren, wenn man in Urlaub fahren will. Gerade bei Kindern und Jugendlichen muss sehr sorgfältig geprüft werden, was passiert, wenn das Tier den Reiz des Neuen verliert oder sich die Interessen (Tanzkurs, neue schulische Herausforderungen) ändern.

– Ist das Tier geeignet? Aus niedlichen Welpen werden oft große Hunde. Ist die Wohnung dann nicht zu klein? Kann die ältere Dame den Hund überhaupt Gassi führen? Wird das Tier nicht einsam, wenn der künftige Besitzer nur zum Schlafen in der Wohnung ist? Ein Plüschtier hat diese Bedürfnisse nicht und macht auch keinen Dreck.

Deshalb ist der Tierschutzbund der Meinung, dass Tiere keine Überraschungen sein dürfen, dass hier sorgfältig geplant und gute Beratung gesucht werden muss und dass nur zusammen mit dem Beschenkten und mit der ganzen Familie ausgesucht werden darf. Im Zweifelsfall also lieber einen Gutschein schenken.

Mit Rat und Tat stehen die bayerischen Tierschutzvereine gerne zur Verfügung. Weitere Infos unter: tierschutz-bayern.de

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