Zimtsterne gefährlich?

Zur Weihnachtszeit erfreuen sich Zimtsterne Jahr für Jahr einer hohen Beliebtheit. Im Advent, nachmittags zum Kaffee oder Tee, wenn dabei die Kerzen am Adventskranz brennen, schmecken Zimtsterne einfach köstlich.

Zimtsterne

Zimtsterne – Foto: Siefken

Doch wieviel Zimt ist gesund? Bereits vor Jahren kamen Meldungen in den Medien, dass Zimtsterne und andere Lebensmittel, die Zimt enthalten, in höheren Maßen angeblich nicht gesund seien, weil Zimt Cumarin enthalten würde. Es bestünde u.a. die Gefahr einer leberschädigenden Wirkung bei besonders sensiblen Personen. Cumarin ist ein natürlicher Aroma- und Duftstoff, den viele Pflanzen enthalten. In höheren Konzentrationen kommt er in Zimtsorten vor, die unter dem Begriff “Cassia-Zimt” zusammengefasst werden, aber zum Beispiel auch in Waldmeister, Tonka-Bohnen und Steinkleekraut. Man kann grob zwischen zwei Zimtsorten unterscheiden: Ceylon-Zimt enthält nur geringe Mengen an Cumarin, die aus Sicht des BfR gesundheitlich unbedenklich sind. Cassia-Zimt enthält hohe Mengen an Cumarin und sollte deshalb nicht in größeren Mengen verzehrt werden. Die Zimtkassie (Kassienrinde) wird von dem in Südchina heimischen Chinesischen Zimtbaum, Cinnamomum cassia, gewonnen. Die Kassienrinde diente bereits im alten Ägypten, Griechenland und Rom als Räuchermittel, später als Bestandteil von Salben und Ölen. Unter dem Namen Kassiablüten (Zimtblüten, Flores Cassiae) kommen die unreifen Früchte besonders vom Chinesischen Zimtbaum als Gewürz in den Handel. Damit die tolerierbare tägliche Cumarin-Aufnahmemenge nicht überschritten wird, sollten Lebensmittel mit hohen Cumarin-Gehalten nicht in größeren Mengen verzehrt werden. Bei Zimtpulver ist es für den Verbraucher aber kaum möglich, Ceylon-Zimt von Cassia-Zimt zu unterscheiden.

Legt man die des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) Anfang Oktober 2006 vorliegenden höchsten Cumaringehalte von Zimtgebäck zugrunde, kann die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge für Kleinkinder zum Beispiel schon durch drei Zimtsterne ausgeschöpft sein, wenn diese die höchsten gemessenen Gehalte an Cumarin enthalten und keine weitere Cumarinquelle existiert. Für Erwachsene wäre das bei rund 15 Zimtsternen der Fall. Gerade in der Vorweihnachtszeit empfiehlt das BfR deshalb, Zimtgebäck nur in Maßen zu essen und dabei die Gesamtaufnahmemenge – auch über andere Lebensmittel wie z.B. Milchreis mit Zimt – zu berücksichtigen. Verbraucher, die in der Vergangenheit viel Zimt zu sich genommen haben, brauchen sich aber keine Sorgen zu machen, dass ihre Leber bleibend geschädigt wurde. Bei Patienten, bei denen es durch die Gabe von Cumarin zu einer leichten bis mittelschweren Leberentzündung gekommen ist, hat sich die Leber innerhalb weniger Wochen nach Absetzen des Medikaments vollständig erholt. Weitere Fragen und Antworten zu Cumarin in Zimt und anderen Lebensmitteln finden Sie unter bfr.bund.de.

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