Weihnachten – oft Streit in der Familie

Weihnachten oft Streit in der Familie: Jeder Dritte fürchtet sich vor dem Krach unterm Tannenbaum

Jeder Dritte hat Angst vor dem Krach am Weihnachtstag, so die aktuellen Umfrageergebnisse des Qualimedic-Gesundheitsmonitors. Die Weihnachtstage rufen vermutlich mehr Konflikte hervor als jeder andere Festakt. „Das Problem sind meist zu hohe Ansprüche und extremer Stress in der Vorweihnachtszeit“, erklärt Dr. Morad Ghaemi, Experte des Online Beratungsportals meinpsychiater.de

War das Weihnachtsfest früher eine Art Belohnung für das vergangene arbeitsreiche Jahr, so gleicht es heute eher einem Stressmarathon. Geschenke kaufen, Essen planen, Baum besorgen, Plätzchen backen – Das traditionelle Familienfest entpuppt sich zu einer weiteren Herausforderung unserer schnelllebigen Zeit. Dabei belastet dieser Leistungsdruck den vermeintlich heiligen Abend enorm und provoziert bei den Beteiligten Unstimmigkeit und Ärger. 33 Prozent der vom Gesundheitsportal Qualimedic Befragten haben Angst, auch dieses Jahr weihnachtliche Streitereien austragen zu müssen: 27 Prozent geben an, dass es durchaus zu Streit kommen kann, 5 Prozent der Befragten sind sich sogar ganz sicher. 4 Prozent der Umfrageteilnehmer brauchen sich über Streitereien jedoch überhaupt keine Sorgen zu machen; sie verbringen das Fest alleine.

Viele Gründe für den weihnachtlichen Stress
„Der sonst durch sorgfältige Regeln abgestimmte Alltag erfährt in der Weihnachtszeit einen gewaltigen Bruch. Während das Bild der damaligen Großfamilie eine klare Rollenverteilung prägte, sitzen sich die Familienmitglieder heute mehr denn je als Individualisten gegenüber“, so der meinpsychiater.de-Experte Dr. Ghaemi. Sich drei Tage lang plötzlich aufeinander einzustellen ist für viele ein anspruchsvolles Kontrastprogramm zu den gewohnten Freiheiten. Darüber hinaus erscheinen die Erwartungen an die Weihnachtszeit oft überhöht. Das Festmahl muss köstlich schmecken, die Geschenke ins Schwarze treffen und der Tannenbaum strahlen. Kurzum: Weihnachten hat perfekt zu sein. Zu diesem Debakel kommt die jährliche Hektik in der Vorweihnachtszeit hinzu. Nach den nötigen Besorgungen und Absprachen ist es nicht verwunderlich, wenn an Heilig Abend Gereiztheit und Erschöpfung einkehren. „An den Weihnachtsfeiertagen kommen zudem oft langwierigere Konflikte auf den Tisch, die im Alltag nicht die notwendige Aussprache finden“, weiß Dr. Ghaemi, Experte auf den Fachgebieten Psychiatrie und Psychotherapie.

Wege aus dem alljährlichen Dilemma
Um die Festtagsfallen zu umgehen, lohnt es sich, die Weihnachtsplanung bereits Anfang Dezember anzufangen. Viele Termine, die gern am Ende des Jahres ausgemacht werden, sollten auf ihre Notwendigkeit geprüft werden. Der allgemeine Arztbesuch reicht auch im nächsten Quartal und mit alten Bekannten lässt sich noch im Januar gut aufs neue Jahr anstoßen.

Oft ist die Familie nicht mehr gewohnt, drei Tage am Stück zusammen zu verbringen. „Gemeinsame Abende im Vorfeld, an denen Geschenke oder Christbaumschmuck gebastelt werden, sind dafür eine gute Übung und machen den späteren Festakt zwangloser. Gesellschaftsspiele und gemeinsame Spaziergänge tragen wesentlich zu einer gelockerten Stimmung bei. Die unterschiedlichen Erwartungen der Familienmitglieder sollten vor dem Bescherungsabend unbedingt abgestimmt werden“, betont meinpsychiater.de-Experte Ghaemi. „Das mindert den persönlichen Druck und hilft dabei, sich von den perfekten Rollenvorstellungen zu lösen. Auch wenn sich Eltern nach unvergesslichen, traditionsreichen Stunden mit dem Nachwuchs sehnen, sollten sie gerade älteren Kindern Freiräume zugestehen. Es nützt niemandem, Rituale mit Streit durchzudrücken.“ Wer mit diesen Anregungen dennoch bei seinen Angehörigen auf Granit stößt und tiefgehendere Ursachen vermutet, findet eine erste vertrauliche Hilfe unter meinpsychiater.de. „Depressive Stimmungen und Aggressivität in der Weihnachtszeit sind nicht zu unterschätzen“, warnt Dr. Ghaemi. „Das Gefühl von Überlastung, seelischer Erschöpfung oder Einsamkeit können weit reichende Auswirkungen haben, die ernst genommen werden sollten.“ Auf dem Online-Portal meinpsychiater.de antworten hoch qualifizierte Psychiater und Psychologen innerhalb von 24 Stunden auf anonyme Fragen und geben eine fachkundige Beurteilung ab.

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