Nikolaus von Myra – Der Schoepfer vom Weihnachtsmann

Nikolaus von Myra – Der Schöpfer vom Deutschen Weihnachtsmann, von amerikanischen Santa Claas und Father Christmas, in Frankreich Père Noël und in der slawischen Welt Väterchen Frost

Der Heilige Nikolaus von Myra

Heute am 6. Dezember ist es wieder soweit: Die Kinder – und auch noch ein paar Erwachsene – stellen ihre Stiefel vor die Tür, damit der Nikolaus dort Süßigkeiten und kleine Geschenke reinpackt. Doch woher kommt der Brauch mit den Nikolaus-Geschenken eigentlich?

Nikolaus von Myra war ein Heiliger der Ost- und Westkirche Roms. Er war Bischof von Myra (heute türkisch Demre), und lebte wahrscheinlich im 4. Jahrhundert nach Christus;

Sein Leben wird von volkstümlichen Legenden überdeckt, die ihn zu einem der beliebtesten Heiligen gemacht haben. Die Überführung seiner Gebeine 1087 nach Bari (Apulien) führte zu einer Blüte seines Kults. Patron der Schifffahrt, der Kaufleute und der Schüler.

Festtag: 6. 12. – Brauchtum: Zahlreiche Legenden, so die von der Wiedererweckung dreier ermordeter Schüler, sorgten für die rasche Verbreitung der Nikolausverehrung. Das mittelalterliche Kinderbischofsfest, bei dem am 6. 12. in den Klosterschulen für 24 Stunden ein Kinderbischof gewählt wurde, entwickelte sich in der Nachfolge der Legenden. Ausgehend von der Funktion des Heiligen als Schutzpatron der Schüler, stand ab dem 12./13. Jahrhundert die Überprüfung von erlernten Kenntnissen sowie die Belohnung bzw. Bestrafung im Zentrum des Brauches; daher galt bis zum 19. Jahrhundert der Nikolaus als Gabenbringer, der Nikolaustag als eigentlicher Tag der Bescherung;

Erst später wurde der Weihnachtsmann zur Figur des Gabenbringers zur Weihnachtszeit. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert galt der Nikolaus als Symbol des weihnachtlichen Schenkens. Während der Reformation, die die Heiligenverehrung ablehnte, wurde in den protestantischen Regionen die Bescherung vom Nikolaustag auf Weihnachten verlegt, um eine stärkere Besinnung auf Christus als eigentlichem Gabenspender zu erreichen. Das den katholischen Engelvorstellungen nahe stehende Christkind wurde hier zu einer männlichen Figur und ist als Weihnachtsmann eine Mischung zwischen dem freundlichen Nikolaus und dem strafenden Knecht Ruprecht.

1847 wurde von Moritz von Schwind der Weihnachtsmann erstmals in der heutigen Darstellungsform als alter Mann in Pelzrock mit Gabensack und Rute gezeichnet, wobei die Figur kaum noch christliche Bezüge aufweist. In angelsächsischen Ländern wird der Weihnachtsmann Santa Claus oder Father Christmas, in Frankreich Père Noël, in der slawischen Welt Väterchen Frost genannt.